Normcore = Normal + Hardcore. Tageszeitungen nennen es einen “Modetrend” und unter #normcore bündelt sich auf Instagram, was deren Nutzer als krass normal befinden. Das können Birkenstocks und Adiletten sein, unbehandelte Mandeln oder Selfies mit Kapuzenpullover und Baseball-Kappe. Anders gesagt: Wer jetzt nicht das Bedürfnis nach Durchschnitt oder Neutralisierung hat, hat in den vergangenen Jahren keine Trends unterstützt. Was ich in meinem Umfeld gerade erlebe, sind Frauen, die den Schrank voll mit Céline-Taschen und Roger Visier Schuhen haben, aber lieber Sneaker zur 7/8-Bundfaltenhose und den Geldbeutel in der Hand tragen. Man macht sich ein Butterbrot lässt die Himbeer-Macarons in Paris.
Wer hätte gedacht, dass Moderedakteure jetzt bei einem Fashion-Dinner bei Stromberg damit angeben, einen 20-Euro Sweater tragen. Eben erlebt. Ich selbst schaue an mir herunter und sehe ein ungebügeltes Uralt-Hemd von Zara in Holzfälleroptik und alte Strumpfhosen mit Pilling-Effekt. Die werde ich sicherlich noch ein paar Mal tragen… zu den ausgelatschten Loafers, die vorvorletzte Saison noch angesagt waren.
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