Endlich darf auch ich hier mal wieder was testen! Am Wochenende bekam ich eine neue Jacke. Von Wool Candy. Mama sagt, das heißt übersetzt so was wie Woll-Bonbon. Guter Name! Das macht mir gleich mal Laune. Los geht's! Bei neuen Pullis interessiert mich immer nur eines: Kratzt das oder kratzt das nicht? Testurteil: Die Jacke kratzt nicht. Aber das Beste an ihr ist, dass genau der Buchstabe drauf ist, mit dem mein Vorname anfängt. Und dass sie einen Reißverschluss und nicht so komplizierte Knöpfe hat, die ich weder auf noch zu bekomme. Als ich hinfiel, hat Mama mich abgeklopft und ich sah sofort wieder picobello aus. Der ganze Sand ist aus der Jacke gepurzelt. Genau so soll es sein. Also von mir bekommt die Jacke 10 Punkte von 10. Bis zehn kann ich nämlich schon prima zählen. Naja, eigentlich bis zwölf.
Mama hat das alles viel weniger interessiert als mich. Sie strich über das Material, wendete die Jacke in alle Richtungen, zog sie auseinander und heute morgen hat sie dann sogar die Frau angerufen, die die Jacke gemacht hat. Ich geb mal an Mama weiter. Die erzählt Euch alles ganz genau!
Was babyoffice da getestet hat, ist eine Strickjacke aus der allerersten Kollektion von Wool Candy. Die Firma ist brand-neu, im September gegründet und kommt aus Berlin. Hinter der Neugründung steht ein radikaler Jobwechel. Im Fachjargon sagt man dazu eine berufliche Neuorientierung. Genau deshalb finde ich die Firmengeschichte auch so spannend! Stephanie Raatz war in ihrem früheren Berufsleben Steuerberaterin. Der Wind blies ihr stark ins Gesicht, so manchen herben Rückschlag musste sie einstecken. 2013 entschied sich die Berlinerin einen Schlusstrich unter Gewinn, Verlust und Umsatzsteuer zu ziehen. Stephanie riskierte das, wovon viele träumen: den Neuanfang mit einer eigenen Firma. Alleine war sie nicht, denn ihre Mutter Carola stand ihr zu Seite. Die ältere Dame war in gewisser Weise sogar der Auslöser für den Neustart.
Warum? Oma Carola hatte eine alte Strickmaschine aus den 60ern zu Hause und strickte ihren Enkeln immer die allerhübschesten Pullis, mit denen die Kleinen auf dem Spielplatz die Augen anderer Mütter auf sich zogen. "Kann Deine Mutter nicht auch mal was für meinen Sohn / meine Tochter stricken", hörte Stephanie häufig und schüttelte damals noch den Kopf. Heute ist das anders.
Es gibt sechs Modelle für Jungs und Mädchen in der Debut-Kollektion. Schals und Mützen ergänzen bald das Angebot. Zu kaufen gibt es Wool Candy bereits in vier Läden in Deutschland und auch online kann man schon shoppen. Die Pullis, Jacken und Strickkleider gibt es für Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahre und in verschiedenen Farbkombinationen, die sich zusammen stellen lassen. Die Jacke, die Babyoffice testete, kann zusätzlich mit einem Buchstaben "costumized" werden.
Alles ist zu 100% in Deutschland hergestellt. Genau genommen im Osten der Republik, zwischen Berlin und Sachsen (Diese Energiebilanz kann sich sehen lassen). Nur der Rohstoff, die Bio-Wolle stammt aus Patagonien. Und das ist Stephanie Raatz sehr wichtig: "Wir haben lange nach der richtigen Wolle geforscht. Wir wollten eine Schurwolle, die aus biologischer Tierhaltung ist. Wo die Schafe beim Scheren nicht leiden."
Gesponnen wird die Wolle danach in Zwickau. "Die Wolle ist auf den ersten Griff etwas hart, weil wir keine Weichmacher verwenden." Das Material ist eine langfädige Qualität und gut verdreht, so dass hässliches Pilling reduziert wird. "Dadurch sind die Modelle auch eher robust." Von Zwickau geht das Garn danach nach Chemnitz. Dort sitzt ein 63-Jähriger an einer alten, vier Meter langen Strickmaschine und verwandelt die Fäden nach den Schnittmustern von Oma Carola (68 Jahre) in die hübschen Pulllovers. Hach, ist das nicht eine lustige Firmenstory? Zwei Rentner und eine Ex-Steuerberaterin stricken Bio-Pullis für Kids. Herrlich!
Stephanie Raatz formuliert das natürlich etwas gemäßigter: "Unser Ziel war, eine gute Qualität zu liefern in einem Design, bei dem Kinder ordentlich aussehen."
Mein mütterlicher Eindruck ist, dass Stephanie Recht hat. Die Modelle sind eher klassisch, aber passen zu allen Outfits. Die Wolle hat eine sehr glatte, fast schmimmernde Oberfläche, die eine qualitätiv hochwertige Anmutung verleiht. Sehr schön ist die Ebenmäßigkeit der Gestricke. Das ist gerade bei Kinderpullis nicht immer der Fall. Preislich liegt Woll Candy sicherlich im gehobenen Genre, wie man in der Mode sagt. Doch gerade bei mehreren Kindern kann sich das schnell amortisieren, wenn die Jacke oder der Pulli weiter vererbt werden. Babyoffice ist beim Test mehrmals auf sein Näschen gefallen und die Jacke hat sogar eine Vollbremsung im Pariser Parksand unbeschadet überstanden. Kurzum: Die ist vererbbar.
So kommen wir zum spannden Teil des Artikels: Wer will nun einen Wool Candy haben? Finger hoch, bzw. Finger in die Kommentar-Tasten. Wir verlosen hier ein Modell aus der Debutkollektion. Das Beste ist: Der Gewinner kann sich das Modell selbst auf der Website aussuchen und bei Stephanie bestellen. Was müsst Ihr tun? Sagt uns in der Kommentarfunktion, für wen ihr eines der Bio-Strickmodelle und welches Modell Ihr am liebsten haben wollt. Die Teilnahme zur Verlosung endet am Sonntag, 9. November um 23.59 Uhr. Wie immer bei uns, entscheidet das Cockpit rein subjektiv und der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Viel Spaß beim Mitmachen!
Fotos: PR, Mamaoffice für Modepilot
Der Beitrag Babyoffice testet und verlost Strick von Wool Candy erschien zuerst auf Modepilot.