Vierter und letzter Teil unserer Backstage-Reportage über das Münchner Luxus-Kaschmirlabel Allude: Der große Tag ist da. Die Show ist für 13 Uhr geplant und wird im Hôtel Particulier in der Avenue d'Iéna stattfinden. Schon um 8 Uhr waren das Allude-Team vor Ort, um alles aufzubauen.
Was passiert in den letzten Stunden vor der Schau? Was läuft hinter den Kulissen während der Schau ab? Wer tummelt sich im Backstage-Bereich? Diese Fragen beantworten wir im letzten Teil der Reportage.
Die Vorbereitungen
Im Eingang stehen die Schilder, um die Gäste einzuweisen. Noch warten sie auf ihren endgültigen Einsatzort.
Im Treppenhaus schlagen die Cravates Rouges die Zeit tot, bis zum Start des Einlasses. Aber im Backstage-Bereich herrscht bereits seit Stunden eifriges Treiben. Zwei Stunden vor der Schau sind alle Models endlich geschminkt und haben die Haare gekreppt.
Nur zwei Models fehlen noch, die von anderen Fashionshow kommen werden. Auf den Kleiderständern haben die beiden Senior Designerinnen Claudia Schmitz und Elena Denter alle Looks pro Model bereit gehängt. In kleinen Plastiksäckchen liegen Utensilien, wie Fusselrollen und Bürsten bereit, die sie kurz vor Schluss brauchen, um alles perfekt zu machen. Die Anziehhilfen sind auch schon eingewiesen.
Claudia, Elena und Strickdesigner Florian Rogoss hatten eine kurze Nacht. Bis drei Uhr haben sie an den letzten Modellen gefeilt. Auch das Modell, dass die letzten Tage Sorgen bereitete, ist endlich fertig. Florian: "Erst hatten wir das Kleid in einem anderem Strickmuster gefertigt. Dann beim Fitting stellten wir fest, dass Kleid und Mädchen nicht zusammenpassen. Letztendlich haben wir ganzen Look verworfen und ein neues Kleid kreiert."
"Rund fünf Stunden haben wir daran gesessen. In der Nacht haben wir zu fünft per Hand an den Kanten die Fäden aus den Stoff gezogen und die Kaschmir-Wollmischung mit einem Messer aufgerauht. Es soll aussehen wie Federn. Der Look ist oben sehr massiv. Da lockern optisch die Fransen unten auf."
Der Probelauf & das lange Warten
Nur noch ein Model fehlt: Der Probelauf kann statt starten. Model-Casterin Lise de La Brosse ruft die Mädchen auf, um sie in die Reihenfolge zu stellen.
Einmal geht es durch die historischen Räume, die den Laufsteg darstellen. Doch Vorsicht: Im alten Parkett lauern Gefahren in Form von kleinen Löchern, in denen sich die Absätze verfangen können.
Alles ist in der Probe gut gegangen. Nun heißt es warten, bis es richtig los geht.
Der Musiker Senjan Jansen macht die letzten Kontrollen und regelt die letzten Feinheiten. Allude hat sich diesmal extra die Musik für die Show komponieren lassen. Während der Tage in der Fashionweek-Appartement saß Senjan immer im ersten Stock und komponierte.
Das Anziehen
Es geht los. Die Fotografen und die ersten Gäste sind da. Es geht ans Anziehen. Bei den sehr schwierigen Teile legen das Trio aus der Allude-Designabteilung selbst Hand an.
Florian versucht mit Vorsicht, das neue Kleid dem Model über zu stulpen:
Senior-Designerin Claudia hilft bei den Schichten-Looks:
Und Kollegin Elena Denter kämpft mit einer Bürste gegen die Haare des Webpelzes. Allude benutzt zum ersten Mal Fake Fur. Das Muster hat Creative Director Andrea Karg selbst entworfen. "Pro Show nehmen wir immer ein neues Material dazu. Diesmal eben Webpelz. Mir ging es um These und Antithese. Ein edles Material gemischt mit einem künstlichen Material. Wie geht das zusammen? Das hat mich interessiert. Aber viele Teile sind vor allem unserer Stricklust gewidmet."
Die Models mit den einfacheren Looks sind schon fertig.
Manche posen auch schon für die Backstage-Fotografen:
Das letzte Model kommt endlich von der Moncler Show angerannt. Nun muss es schnell gehen. Ein ganzes Team wartet auf das Mädchen schon seit rund einer Stunde.
Alle, wirklich alle legen an ihr Hand an.
Inzwischen stellt Lise die Mädchen für den Catwalk auf:
Hier und da muss noch das Make-Up korrigiert werden.
Oder Fusseln entfernt werden.
Dann kann es auf den Catwalk gehen.
Ab auf den Runway
Dann fällt der Startschuss. Die meisten der 23 Models müssen nur einen Look vorführen. Vier aber müssen sich umziehen. Ihre Kleiderständer stehen gleich beim Eingang. Beim Look-Wechsel helfen alle mit:
Dann stellen sich alle Mannequins zum Final Walk auf. 23 Models für 27 Looks ist viel, aber Andrea Karg möchte, dass möglichst viele Looks beim Abschlusslauf noch mal sichtbar werden. "Außerdem beweist das eine gewisse Markenmacht, so viele Models über den Laufsteg zu schicken."
Nach wenigen Minuten ist alles vorbei.
Alle Models kommt mit einem Lächeln zurück. Alles ist gut gelaufen.
Und auch die Designerin ist überglücklich:
Fotos: Barbara Markert für Modepilot
Der Beitrag Allude – Backstage at the show erschien zuerst auf Modepilot.